Hannibal News & Facts

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Billardspielen im Hanniball

Im Hanniball mietest Du einen Billardtisch auf Zeit. Die Tischtarife variieren etwas, je nach dem an welchem Wochentag Du kommst. Die Preisliste mit den jeweils gültigen Tischmieten hängt im Hanniball aus. Die angegebene Tischmiete bezieht sich immer auf 60 Minuten, also eine volle Stunde. Dabei rechnen wir im 1-Minutentakt ab also, wenn Du zum Beispiel 85 Minuten spielst dann bezahlst Du auch genau für 85 Minuten.

Unsere Billardtische sind sogenannte 9-Fuss-Tische. Diese Angabe bezeichnet die Größe des Tisches bzw. des Spielfeldes welches 127 cm x 254 cm misst. Das ist auch die international übliche Größe für Billardturniere. Die Spielfläche besteht aus massivem Schiefergestein und ist mit einem hochwertigen, turnier- bzw. sporttauglichen Billardtuch bezogen. So ein Billardtisch wiegt übrigens rund eine halbe Tonne.

Alles was Du zum Billardspielen brauchst steht Dir zur Verfügung. Einen Satz Kugeln und Billardkreide bekommst Du beim Check-In wenn Du einen Tisch mietest. Billardqueues hängen in der Nähe eines jeden Tisches in Ihren Wandhalterungen. Ein Dreieck bzw. eine Aufbaufolie findest Du am Tisch, das Dreieck hängt unterm Tisch an der Fussbande, eine Folie hängt an der Lampe. An einer der Längsseiten des Tisches hängt unter der Bande eine Verlängerung. Bei Bedarf kannst Du gerne Kinderqueues bekommen. Die offiziellen Spielregeln findest du hier oder auch als Flyer im Hanniball.

Du spielst bei uns mit hochwertigen Kugeln aus Phenolharz (Aramith), hergestellt in Belgien bei Saluc. Diese Kugelsätze sind das Beste was der Markt hergibt. Wir halten für Dich die Sätze Super Aramith und Super Aramith Pro und –Pro TV bereit. Der TV-Satz ist farblich etwas anders ausgeführt um bei Übertragungen eine bessere Unterscheidbarkeit zu gewährleisten. Der weiße Spielball in den Pro-Sätzen ist mit 6 roten Punkten versehen, dadurch wird die Eigenrotation des Spielballs sichtbar.

Mit jedem Kugelsatz bekommst Du auch zwei Stück Billardkreide. Wir verwenden Master-Kreide von Tweeten Fibre Co. USA. Seit Jahrzehnten ein bewährter Klassiker.

Damit das Aufbauen der Kugeln, möglichst schnell und präzise gelingt, steht Dir alternativ zum Dreieck eine Aufbaufolie zur Verfügung. Neben dem bekannten Magic Ball Rack findest Du auch das weiße Power Rack (One4All) bei uns. Diese Folie ist universell für 8-Ball, 9-Ball und/oder 10-Ball geeignet. Wenn Du mit der Aufbaufolie noch nicht vertraut bist zeigen wir Dir gerne wie das geht. Der Aufbau mit Folie gelingt schneller und vor allem ohne Lücken zwischen den Kugeln, das macht Deinen Anstoß wesentlich effektiver.

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Wusstest Du das die ersten Billardkugeln aus Elfenbein bestanden?

Das Billardspiel und seine Protagonisten haben eine durchaus denkwürdige Vergangenheit mit dem Elfenbein. Diese ist zum einen, aus heutiger Sicht, vorsichtig formuliert, ein himmelschreiendes Desaster, zum anderen aber auch durchaus bemerkenswert und am Ende doch auch ein klein wenig erfreulich.

Fast bis Ende des 19. Jahrhunderts wurden sämtliche Kugeln notwendigerweise aus Elfenbein gefertigt. Geeignete Kunststoffe waren noch nicht erfunden aber das Billardspielen war hochgradig angesagt. Allein im Chicago dieser Zeit gab es sage und schreibe 800 Billardhallen (in Worten: Achthundert )! Ein denkbar ungünstiges Umfeld für den Elefanten. Der Verbrauch an den Dickhäutern schoss buchstäblich durch die Decke.

Wer mal mitrechnen mag:

Aus einem Stoßzahn konnten Im Durchschnitt 3 Billardkugeln herausgearbeitet werden. Das macht dann für einen Satz Poolkugeln einen Verbrauch von rund 2 ½ Elefanten.

Für eine respektable Billardhalle war dann eben schnell mal eine stattliche Herde fällig. Die im Weiteren daraus folgenden Zahlen und Statistiken kann sich jeder selbst ausmalen.

Damals erschien das durchaus günstig und akzeptabel. Handelsbeschränkungen mit den Kolonien gab es logischerweise nicht, Elefanten kannte man sowieso nur aus Erzählungen und bestenfalls von Postkartenbildchen, also wurde geballert was die Flinte hergab. Das blieb schon damals nicht ohne Folgen. Neben ersten zaghaften Schutzbemühungen angesichts der rasant dezimierten Bestände, entstanden zunehmend ernsthafte Versorgungsengpässe mit Billardkugeln.

Den damals Federführenden der aufstrebenden Billardbranche war sofort klar, dass das Elfenbein die Achillesferse darstellt und der Spaß deshalb schnell an seine Wachstumsgrenzen stößt oder eben in der Konsequenz, mit Ausrottung der Elefanten, völlig verschwindet. Ein Ersatz musste dringend her. Es wurde sogar ein Preisgeld von 10.000 USD (damals ein enormes Vermögen) für die Erfindung eines adäquaten Materials ausgesetzt.

Dies blieb auch dem Druckergesellen J.W. Hyatt nicht verborgen. Er experimentierte mit Nitrozellulose, auch bekannt als Schießbaumwolle. Unter Zugabe von Alkohol, Kampfer, Schwefel- und Salpetersäure entstand ein Material, dass je nach Menge des Kampfers hart wie Stein oder weich wie Gummi wurde und sich durch Erwärmen verformen ließ. Hyatt hatte den ersten thermoplastischen Kunststoff erfunden. So ganz optimal waren die Spieleigenschaften der Zellulosekugeln noch nicht. Durch den hohen Anteil an Schießbaumwolle knallte es beim Billardspielen mit diesen Kugeln mitunter ziemlich heftig. Es existiert der Brief eines Saloonbesitzers aus Colorado, der schreibt an Hyatt: “Mir macht es nichts aus, aber jedes Mal, wenn die Kugeln zusammenstoßen, ziehen alle Männer im Raum den Revolver.”

W. Hyatt experimentierte weiter und letztlich gelang ihm die Entwicklung eines Materials und damit die Herstellung der ersten „künstlichen“ Kugeln die absolut brauchbar waren und in der Folge das Elfenbein ablösten. Bekannt wurde das wunderbare neue Material und mithin der erste industriereife Kunststoff unter dem Namen „Celluloid“. So wurde übrigens, ganz nebenbei, das Ergebnis der Suche nach einem billardkugelgeeigneten Stoff zur Initialzündung für die Entstehung der Film- und Fotoindustrie. Wer hätte das gedacht?


Ein bemerkenswertes und gleichzeitig auch etwas versöhnliches Ende, zunächst mal.

Heutige Billardkugeln bestehen aus hochreinem, polyesterfreien Phenolharz. Diese modernen Kugeln verfügen über eine konstante Dichte und ein präzises Gleichgewicht. Das Massezentrum liegt exakt in der Mitte. Diese Eigenschaften sind unabdingbar für die Kontrolle von Geschwindigkeit, Laufrichtung, Rotation sowie Auf- und Rückprall einer Kugel während des Spiels.

Auch im oder am Billardqueue selbst sollte die Verwendung von Elfenbein längst Geschichte sein. Bisweilen gibt es aber leider immer noch Nachfrage nach Elfenbein als Werkstoff für die Ferrule, die Verschraubung oder als Bestandteil des Designs in Form von Intarsien. Mittlerweile sind auch hierfür exzellente Ersatzwerkstoffe am Markt verfügbar und außerdem….

Fakt ist: Der Handel mit Elfenbein ist grundsätzlich verboten.

Seit dem Washingtoner Artenschutzabkommen von 1989 ist Schluss. In Deutschland gab‘s schon seit den 70er-Jahren Beschränkungen.

Elfenbein, welches hierzulande als „legal“ verkauft wird, muss vor dieser Zeit nach Deutschland gekommen sein, nur für solche Altbestände sind Ausnahmegenehmigungen möglich. Legale Importe jüngeren Materials finden nicht statt. Das heißt: Alles was an Elfenbein im Billardqueue verbaut wird muss, um als „legal“ zu gelten, antiquarischen Ursprungs sein. Irgendwo muss es bemerkenswerte Lagerbestände geben.

Fakt ist auch: Für den Einsatz von Elfenbein oder sonstigen Körperteilen bedrohter Arten besteht beim Billardspielen nicht die geringste Notwendigkeit.

Das man das trotzdem machen kann, weil entsprechende Bestimmungen dafür Lücken lassen, macht es vielleicht legal aber eben nicht legal im Sinne von „unbedenklich“ für den Fortbestand einer Art. Was weg ist, ist weg und muss angesichts der horrenden Nachfrage irgendwie „besorgt“ werden. Dem leistet man eben auch mit „legalem“ Erwerb bewusst oder unbewusst Vorschub.

Die Spieleigenschaften von Elfenbein kann man objektiv schlecht bewerten. Vor dem Hintergrund der prekären Situation des „Lieferanten“ erscheinen Spieleigenschaften als Rechtfertigung jedenfalls etwas dünn. In diesem Zusammenhang wäre es interessant und aufschlussreich die Billardverbände würden sich dem Artenschutz anschließen und, zum Beispiel, das Elfenbein vom Geschehen am Tisch verbannen.

Ein kleiner Schritt der nun wirklich für niemanden mehr eine Einschränkung bedeuten würde.